Friday, March 24, 2006

News from the mat

The day yesterday made me think about Aikido, about what it means to me, about the wonderful teachers I have had, about how much I have learned and how much I still need to learn.

One of my teachers said once: “You must be like a big still mountain lake!”

(or “Grosser stiller Bergsee”, which catches the feeling of it a bit better).

I am very grateful for him to have taught me about the meaning of this calm spot inside and how to access it better and better. So for those of you in Berlin who might think I’ve left the mat permanently – sorry to take that illusion from you… I know it might sound strange to some of you but I can’t handle life without being able to throw some boys around sometimes ;-)

So I have found a place in Cape Town where I can keep up my training. Although we are sometimes “lacking a few Hakamas” on the mat it has been great to train with the people at UCT and it is inspiring to be able to show those that are new to Aikido what it is – or can be – about. I have found a teacher that I feel I can learn a lot from and so am enjoying the classes very much.

Altogether Aikido is not as popular in South Africa as it is in Germany. The reason for this is not so easy to grab, but one major problem is certainly the past isolation of the country. It is not only the fact that hardly any of the big teachers from all over the world have ever come out here but also that those who wanted to develop there Aikido had to go overseas to do so and to eventually grade.

So it is great to see things change and develop. Last weekend we had a teacher from the United States giving a seminar and I am hoping for more opportunities like that. Maybe someone from Germany is keen to come out? (hint, hint ;-)

With this I send out a big THANK YOU to all the “Seven (and extended seven) Samurais” in Berlin and Cape Town! I hope your training (and of course the rest of your life if you have such a thing ;-) is going well.

Lots of sunshine from hot Cape Town (meant to be 32 today – sorry Berlin, sure you’ll catch up soon…) CU soon on the mat!

Regina

Friday, March 10, 2006

Who am I and if yes how many?

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Sometimes it feels like we are just shadows. Depending on the light, our position and on the angle from which people look at us we might look small or big, strong or weak. But would there be a shadow without a solid object? We might not be able to change the sunlight, but we can change our position and the angle from which we look at ourselves and others. We might even look up and see what is beyond the shadow...

I know, a very philosophical start for this page but don't worry, it's not all gonna be like this.... I'll post some "down to earth stuff" soon.
Lots of warm sunlight to all of you who are still caught up in the cold and a fresh breeze to those who feel like they need to cool down :)

Koerper und Seele

Auch dies ist ein Beitrag aus dem Projekt 2005 der im Mai letzten Jahres zum Thema "Koerper" entstanden ist:

„Jetzt reicht’s mir!!!“ schreit die Seele den Körper an. „Das kann ja wohl nicht wahr sein! Länger lass ich mir die Scheiße hier nicht gefallen. Das ist doch lächerlich, wie du hier rumzickst. Ist ja auch kein Wunder, dumm wie du bist. Da kann man ja nicht mitkriegen wie die Sache läuft. Falls du es also noch nicht weißt, du kannst nicht einfach machen was du willst. Weiß doch heute jedes Kind, dass man Körper und Seele nicht getrennt betrachten kann, sondern dass sie miteinander in Verbindung stehen. Wie wäre es also, wenn du endlich mal mit deinem Egoisten-trip aufhörst und auch mal an mich denkst?“

Der Körper sieht ziemlich klein aus, wie die Seele ihm da so gegenüber steht und ihn zur Schnecke macht. Er hatte das eigentlich anders verstanden. Er sieht zur Seele auf und schaut betroffen aber auch ziemlich wütend aus. Er mag die Seele eigentlich sehr und sie sind immer gute Freunde gewesen. Sie half ihm und er half ihr. Und nun schreit sie Ihn so völlig respektlos an. Der Körper findet das unfair.

„Also jetzt gehst du wirklich zu weit“, sagt der Körper. „Was soll das? Du warst doch völlig erschöpft. Und ich übrigens auch. Falls es dir entgangen ist, du hast auch nicht besonders auf mich geachtet. Mit deinem ganzen Hin und Her hast du mich doch geradezu dazu getrieben mich einzuschalten. Soll ich vielleicht tatenlos zusehen wie du uns beide in den Abgrund wirtschaftest?“

„Wie bitte? Ich höre wohl nicht richtig?!“ Die Seele scheint sichtlich empört. „Ich habe mir solche Mühe gegeben. Du weißt es doch selber. Die Umstände sind nicht gerade einfach und schließlich bin ich es auf der das Herz seine ganzen Gefühle ablädt und der Verstand seine gesamten Gedanken. Meinst du vielleicht das ist einfach?“

„Nein, das glaube ich ganz und gar nicht,“ antwortet der Körper, „aber in aller Freundschaft – du warst meiner Meinung nach etwas auf dem falschen Pfad. Ich meine was soll das? Du stürzt das Herz von einem Gefühlschaos ins nächste und hetzt dann den Verstand gegen es auf. Und die ganze Zeit bist du völlig davon besessen die Kontrolle über alles und jeden haben zu wollen. Das ist nicht fair. Und ich habe dir doch angesehen, dass dich das auch völlig fertig macht. Du hast doch schon ganz schwarze Ringe unter den Augen. Meinst du ich sehe nicht, dass du völlig fertig bist und nicht mehr zur Ruhe kommst?“

Die Seele starrt den Körper an und bleibt stumm.

Der Körper fährt fort: „Und dann hast du mich da auch noch mit rein gezogen. Wir sind eben nicht unabhängig voneinander. Du hast mich ganz schön mies behandelt. Um nicht zu sagen du hast mich zeitweise völlig ignoriert. Irgendwann musste ich mich da einfach einschalten. Oder soll ich vielleicht zusehen wie du uns beide kaputt machst?“

Plötzlich ist es die Seele die klein aussieht. Sie hat Tränen in den Augen und fragt – noch immer ein wenig trotzig: „Und was bezweckst du jetzt mit deiner glorreichen Idee? Jetzt sitzen wir doch beide hier und können uns kein Stück mehr bewegen. Willst du dich an mir rächen?“

„Natürlich nicht“, sagt der Körper nun schon viel versöhnlicher. „Ich möchte dass du mir zuhörst. Wie gesagt, du mutest dir und deiner Umgebung zuviel zu. Du bist zu ungeduldig. Es wird sich gar nichts lösen, wenn du wie eine Verrückte im Kreis herumrennst und doch völlig gelähmt bist vor Angst. Du bist völlig besessen geworden von der Idee eine Lösung zu finden und das Herz und der Verstand haben sich auch schon bei mir beschwert. Du hetzt sie gegeneinander auf. Das hilft uns nicht. Was du brauchst ist Ruhe. Du musst lernen, dass du nicht alles unter Kontrolle hast. Und vor allem solltest du auch lernen mal Hilfe anzunehmen. Glaubst du mir gefällt es, dass ich keine Bewegung bekomme? Ich weiß wie sehr es dich geschockt hat, dass ich dir meine Unterstützung genommen habe. Ich habe dir die einzigen Momente genommen, in denen du mal ganz abschalten konntest. Aber das war nötig. Wir müssen wieder zusammen arbeiten. Einer alleine schafft das nicht.“

Der Seele laufen große Krokodilstränen über die Wangen. Ein wenig erstickt flüstert sie: „Du hast recht. Es tut mir leid. Ich hätte vorher auf dich hören sollen. Aber ich habe doch mein Bestes versucht.“

„Aber das weiß ich doch.“ Der Körper legt der Seele den Arm um die Schulter. „Es geht doch auch gar nicht darum sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Ich weiß wie schwer es für dich zurzeit ist. Aber ich bin dein Freund und will dir so gut ich kann helfen. Wir müssen einfach auf einander hören. Was sagst du? Friede?“

Die Seele lächelt und wischt ihre Tränen weg. „Okay. Friede. Ich danke dir.“

Und dann sitzen sie noch eine lange Zeit da – der Körper und die Seele – und halten sich an den Händen ohne ein Wort zu sagen. Spüren einfach die Gegenwart des Anderen und den Frieden, der sie verbindet.

Ein Dankeschoen

Wie auch der vorige Beitrag ist dies ein Teil des 2005 Projektes. Diese sind Gedanken zum Thema "Freundschaft" die im April 2005 entstanden sind. Der Dank gilt aber noch heute - nicht nur meinen deutschsprachigen Freunden:

Normalerweise schreibt man einen Brief an eine Person. Dieser Brief ist an mehrere Personen gerichtet. Er ist an sehr unterschiedliche Personen gerichtet, die für mich aber eines verbindet, nämlich dass sie meine Freunde sind oder es vielleicht auch nur eine Zeit lang waren. Sie alle sind sehr unterschiedliche Menschen und sehr unterschiedliche Freunde – aber für diesen Brief macht das nichts aus. Jeder meiner Freunde sollte sich durch ihn angesprochen fühlen.

Liebe Freundschaft,

Mit diesem Brief möchte ich Dir danken.

Ich möchte Dir danken, dass du für mich da warst und es noch immer bist, dass du mich nie alleine gelassen hast.

Ich danke dir dafür, dass du da warst in meiner Kindheit. Dass du mit mir die Morgen der Wochenenden mit Phantasie-Reisen ins Playmobil-Land und die Abende mit Reisen ins Kuscheltierland verbracht hast. Dass du mir auf dem Weg zum Sport Geschichten erzählt hast, dass ich mit Dir im Sommerregen auf dem Balkon baden durfte. Dass du mit mir Schulzeitungen gebastelt hast und dass wir Schneckenrennen veranstaltet haben.

Ich danke dir dafür, dass du da warst in meiner Jugend. Dass du mit mir endlos die gleichen Jungs beim Fußball spielen beobachtet hast. Dass du mir zum ersten Mal gezeigt hast wie es ist, sich mit jemandem wirklich verbunden zu fühlen. Ich habe von dir gelernt, was es heißt jemanden zu haben, dem ich Geheimnisse anvertrauen konnte. Jemandem, der mich nicht verurteilt, sondern mich annimmt als die die ich bin. Ich habe durch dich gesehen, wie wunderschön es ist grenzenloses Vertrauen entgegen gebracht zu bekommen. Habe gelernt wie viel es Wert ist, mit jemandem Lachen zu können – über lustige und über ernste Dinge. Mit dir konnte ich feiern – ob mit Grund oder ohne Grund. Brauchte mir mit dir keine Gedanken machen, ob ich den Geschmack von Feigling und saurem Apfel noch unterscheiden konnte. Ich konnte lachen mit dir und weinen. Stark sein und schwach.

Ich danke dir, dass du all die letzten Jahre für mich da warst. Danke dir, dass du mich aufgefangen hast, als meine erste Liebe zerbrochen ist und ich das Gefühl hatte daran zu zerbrechen. Ich habe durch dich gespürt, dass nichts unverändert bleibt. Dass auch du dich änderst, so wie ich mich ändere. Du hast erlebt, dass es nicht immer einfach ist mit mir zusammen zu sein. Dass ich anstrengend sein kann und launisch und hast mich trotzdem geliebt. Du hast mich getragen, durch Zeiten des Zweifels, der Angst und des Schmerzes und durch Zeiten der Freude und des Überflusses.


Ich danke dir, dass du heute für mich da bist. Dass du an mich denkst und mir manchmal eine E-Mail schickst oder mich anrufst. Dass du nicht an mir Zweifelst, sondern mich annimmst, so wie ich bin. Ein gradliniger Mensch bin ich ganz und gar nicht. Bin ein sehr gefühlvoller Mensch, der oft zerrissen ist und schwankt. Du hast mich immer mit diesen Seiten und vielleicht gerade wegen dieser Seiten geliebt. Du nimmst meine Liebe, meine Unterstützung und mein Vertrauen an. Du siehst die Schönheit in mir, so wie ich sie in dir sehe.

Es ist ein Geschenk zu wissen, dass du mich so akzeptierst, wie ich bin und doch ehrlich und kritisch mit mir bist. Oft bin ich verstrickt in meine eigene Welt, verliere manchmal den Kontakt zu mir und manchmal sogar zu dir. Danke, dass du mich dann nicht alleine lässt. Dass du mich da herausholst. Manchmal auf eine sanfte, liebevolle Art und manchmal auf eine sehr energische Art. Ich danke dir für die Momente in denen du mir den Spiegel vor hältst und mich mit mir und meinen eigenen Fehlern und Schwächen konfrontierst. Damit ich lernen kann – wachsen kann. Mit und an dir.

Ich bin unendlich froh und dankbar, dass du Teil meines Lebens bist. Mit all deinen Kontrasten, Ecken und Kanten.

Schön, dass es Dich gibt.

Regina

Herbstliche Fruehlingsgefuehle

Dieser Eintrag ist eigentlich Teil eines Projektes aus 2005, das leider nie "veroeffentlicht" wurde. Der Plan Dies sind Gedanken zum Thema "Fruehling" die im Maerz 2005 entstanden sind:

„Na?! Wie geht’s dir? Jetzt wo endlich Frühling ist geht es einem doch gleich richtig gut, oder? Da fühlt man doch so richtig den Neuanfang, da blüht man doch selbst richtig auf! Wenn man die ganze Krokusse sieht, wie die ihre kleinen Köpfchen aus der Erde strecken. Es ist als würde alles auf einmal neu erwachen und das Leben wieder so richtig beginnen. Das ist doch einfach ein tolles Gefühl, ODER? Hey, sag doch mal was – Was machen deine Frühlingsgefühle……“

Ich stehe da und befinde mich nicht mehr in meinem Körper. Ich starre diese Frau an, die Ihre Frühlingshaften „Neuanfangs-ich-fühl-mich-wie-ein-neuer-mensch-gefühle“ über mich ergießt. Kenne ich diese Frau? Was versucht sie mir da zu erzählen?

Frühling.

Ist das ein Zustand? Und wenn ja wessen Zustand ist es? Ein Zustand der Natur? Ein Zustand der Wetterlage? Ein Zustand des Krokus-Kopfes? Ein Zustand der Welt? Oder etwa ein Zustand des Menschen?

Ich frage mich warum ich nie einem Menschen begegne der diese „Neuanfangs-ich-fühl-mich-wie-ein-neuer-mensch-gefühle“ zu Beginn des Winters über mich ergießt. Ich fühle mich desorientiert. Eben noch herrschte Herbst. Der Frühling ist jetzt und hier auf diesem kleinen Flecken Erde während an einem anderen Fleck Erde weit im Süden auf Afrikanischem Boden Herbst ist. Nicht der Herbst, den wir hier kennen. Ein langer warmer und sonniger Herbst. Ein trockener Herbst in dem sich die meisten Menschen den Regen wünschen weil sie ihre Gärten nur noch ein Mal pro Woche für zwanzig Minuten wässern dürfen. Diese Menschen haben sicher im Frühling – pardon, im Herbst noch nicht die selben „Krokus-assoziierten-mir-geht-es-ja-so-gut-gefühle“ kennen gelernt. Schade für sie, denn es ist etwas Besonderes wenn nach so langem Winterschlaf die Erde wieder aufbricht – die Menschen wieder aufbrechen.

Sie tun es, sie tun es überall um mich herum. Gestern hat mich mein Nachbar, der mir sonst niemals in die Augen sieht gegrüßt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch er den Krokus-Gefühlen erlegen war. Wie schön für ihn. Ich lächle zurück und grüße ihn. Nur fehlt mir da etwas. Es ist das Krokus-Gefühl. Ich merke, dass ich wütend bin auf all die Krokusse und Osterglocken und verdammten Schneeglöckchen. Sie scheinen mir mit ihren bunten fröhlichen Farben eine Erklärung zu klauen. Ich komme nicht hinterher hinter dem Frühling.
Wo ist er, der Neuanfang? Wo ist die Klarheit mit der alles Leben so klein und rein neu beginnt. Wo ist die Energie, die aus all den gelben und lila Blüten in die Wellt hinaus schreit? Diese Krokusse wachsen viel zu schnell, denke ich. Und überhaupt – warum erwartet diese Frau die mir da gegenüber steht dass so ein Krokus-Kopf meine Seele plötzlich umkrempelt? Vielleicht ist in meiner Seele gar nicht Frühling, vielleicht ist dort Herbst. Und überhaupt, wer sagt denn dass es in meiner Welt nicht auch mehrere Jahreszeiten gibt. Vielleicht befinde ich mich gar nicht im Berliner Frühling sondern im Afrikanischen Herbst. Oder vielleicht im Berliner Herbst mit Afrikanischen Krokussen?

In diesem Moment kehre ich wieder zurück in meinen Körper. Ich starre sie immer noch an, diese Frau in mir, die von mir erwartet, dass meine Seele im Gleichschritt mit den Krokussen marschiert. Es funktioniert nicht. Ich bin kein Krokus.

Ich wende den Blick von den kreischenden gelben und lila Blüten und sehe die Trauerweiden die am Wasser stehen. Und plötzlich sehe ich den Frühling. Die Äste, die den ganzen Winter braun herunter hingen zeigen einen leichten, leisen Schatten von Grün. Eine sanfte stille Energie, die sich langsam ihren Weg bahnt. Und in diesem Moment habe ich ein Frühlings-Gefühl.

Kein Krokus-Gefühl.

Ein Weiden Gefühl.