Friday, March 10, 2006

Ein Dankeschoen

Wie auch der vorige Beitrag ist dies ein Teil des 2005 Projektes. Diese sind Gedanken zum Thema "Freundschaft" die im April 2005 entstanden sind. Der Dank gilt aber noch heute - nicht nur meinen deutschsprachigen Freunden:

Normalerweise schreibt man einen Brief an eine Person. Dieser Brief ist an mehrere Personen gerichtet. Er ist an sehr unterschiedliche Personen gerichtet, die für mich aber eines verbindet, nämlich dass sie meine Freunde sind oder es vielleicht auch nur eine Zeit lang waren. Sie alle sind sehr unterschiedliche Menschen und sehr unterschiedliche Freunde – aber für diesen Brief macht das nichts aus. Jeder meiner Freunde sollte sich durch ihn angesprochen fühlen.

Liebe Freundschaft,

Mit diesem Brief möchte ich Dir danken.

Ich möchte Dir danken, dass du für mich da warst und es noch immer bist, dass du mich nie alleine gelassen hast.

Ich danke dir dafür, dass du da warst in meiner Kindheit. Dass du mit mir die Morgen der Wochenenden mit Phantasie-Reisen ins Playmobil-Land und die Abende mit Reisen ins Kuscheltierland verbracht hast. Dass du mir auf dem Weg zum Sport Geschichten erzählt hast, dass ich mit Dir im Sommerregen auf dem Balkon baden durfte. Dass du mit mir Schulzeitungen gebastelt hast und dass wir Schneckenrennen veranstaltet haben.

Ich danke dir dafür, dass du da warst in meiner Jugend. Dass du mit mir endlos die gleichen Jungs beim Fußball spielen beobachtet hast. Dass du mir zum ersten Mal gezeigt hast wie es ist, sich mit jemandem wirklich verbunden zu fühlen. Ich habe von dir gelernt, was es heißt jemanden zu haben, dem ich Geheimnisse anvertrauen konnte. Jemandem, der mich nicht verurteilt, sondern mich annimmt als die die ich bin. Ich habe durch dich gesehen, wie wunderschön es ist grenzenloses Vertrauen entgegen gebracht zu bekommen. Habe gelernt wie viel es Wert ist, mit jemandem Lachen zu können – über lustige und über ernste Dinge. Mit dir konnte ich feiern – ob mit Grund oder ohne Grund. Brauchte mir mit dir keine Gedanken machen, ob ich den Geschmack von Feigling und saurem Apfel noch unterscheiden konnte. Ich konnte lachen mit dir und weinen. Stark sein und schwach.

Ich danke dir, dass du all die letzten Jahre für mich da warst. Danke dir, dass du mich aufgefangen hast, als meine erste Liebe zerbrochen ist und ich das Gefühl hatte daran zu zerbrechen. Ich habe durch dich gespürt, dass nichts unverändert bleibt. Dass auch du dich änderst, so wie ich mich ändere. Du hast erlebt, dass es nicht immer einfach ist mit mir zusammen zu sein. Dass ich anstrengend sein kann und launisch und hast mich trotzdem geliebt. Du hast mich getragen, durch Zeiten des Zweifels, der Angst und des Schmerzes und durch Zeiten der Freude und des Überflusses.


Ich danke dir, dass du heute für mich da bist. Dass du an mich denkst und mir manchmal eine E-Mail schickst oder mich anrufst. Dass du nicht an mir Zweifelst, sondern mich annimmst, so wie ich bin. Ein gradliniger Mensch bin ich ganz und gar nicht. Bin ein sehr gefühlvoller Mensch, der oft zerrissen ist und schwankt. Du hast mich immer mit diesen Seiten und vielleicht gerade wegen dieser Seiten geliebt. Du nimmst meine Liebe, meine Unterstützung und mein Vertrauen an. Du siehst die Schönheit in mir, so wie ich sie in dir sehe.

Es ist ein Geschenk zu wissen, dass du mich so akzeptierst, wie ich bin und doch ehrlich und kritisch mit mir bist. Oft bin ich verstrickt in meine eigene Welt, verliere manchmal den Kontakt zu mir und manchmal sogar zu dir. Danke, dass du mich dann nicht alleine lässt. Dass du mich da herausholst. Manchmal auf eine sanfte, liebevolle Art und manchmal auf eine sehr energische Art. Ich danke dir für die Momente in denen du mir den Spiegel vor hältst und mich mit mir und meinen eigenen Fehlern und Schwächen konfrontierst. Damit ich lernen kann – wachsen kann. Mit und an dir.

Ich bin unendlich froh und dankbar, dass du Teil meines Lebens bist. Mit all deinen Kontrasten, Ecken und Kanten.

Schön, dass es Dich gibt.

Regina

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